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  • AutorenbildAndy

IDPA Ultra Match Italien: 4.-7. Mai 2023

Als ich mich auf die Teilnahme an der IPSC-Weltmeisterschaft 2022 in Pattaya, Thailand vorbereitete, fragte ich mich, wie es sein würde, einen 30-Stage Match zu schiessen, der total 6 Tage (einschliesslich 1 Tag Pause) dauert. Und in meinem Hinterkopf machte sich derweil eine Stimme bemerkbar, die mir sagte: „Du solltest versuchen, auch in IDPA grössere Wettkämpfe zu veranstalten.“

Bei den Swiss International Championships im vergangenen Jahr freuten wir uns, viele Teilnehmer begrüssen zu dürfen, die zum Teil von sehr weit her angereist waren. Der damalige Match umfasste 12 Stages. Wie wäre es, wenn wir dieses Mal viel mehr bieten würden? Mehr Stages, mehr Schuss, mehr Tage voller Action? Und so entstand die Idee zu den Ultra Matches.


Ultra Match

Wir haben die Marke „Ultra Match“ erfunden und unsere Partner von PRO Visual Solutions aus Litauen haben dafür ein hervorragendes Logo erstellt.

Wir haben die Kriterien, nach denen ein Wettbewerb ein Ultra Match wird, wie folgt definiert:

  • 20 oder mehr Stages

  • 300 oder mehr Schuss Minimum

  • 2 oder mehr Tage Dauer

Solche Dimensionen waren in IDPA bis dahin unbekannt und wir haben sicherlich die bisher angenommenen Grenzen des Sports verschoben. Natürlich musste der Aufwand für die Match Direktoren, das Organisationskomitee und die Helfer stark nach oben korrigiert werden, damit das Projekt erfolgreich sein würde. Meine beiden Co-MDs aus den Vorjahren, Diego Silvestri und Thomas Herzog, stimmten einer erneuten Zusammenarbeit zu. Mit der Schiessanlage des Defence 360º Formazione Clubs in Arcisate, Italien, hatten wir einen geeigneten Austragungsort für den Match.


Bahnen, Stages und Schützengruppen

Der Club stimmte dem Bau von drei zusätzlichen Schiessbahnen zu, sodass insgesamt 16 Bahnen zur Verfügung standen. Zwei davon sind sehr gross und können zwei parallele Übungen enthalten. Das brachte uns schon mal auf 18 mögliche Stages. Wir haben den gesamten Schiessstand in zwei Bereiche unterteilt und dann zwei kurze Standard-Stages entworfen, die in jeder Bahn als Start- oder Aufwärmübung geschossen werden konnten. Damit haben wir die Kapazität auf insgesamt 20 Stages erweitert.


Eine Schützengruppe hat einen Bereich an einem Tag zu absolvieren. Das bedeutet 9 normale Übungen und zu Beginn eine Aufwärmübung.

Wir haben die Grösse der Schützengruppen auf 8 Personen begrenzt, um einen sehr schnellen Fortschritt und geringe Wartezeiten zu ermöglichen. Eine Gruppe muss an einem halben Tag 10 Stages schiessen. Wir planten, dass 9 Gruppen morgens in einem Bereich und weitere 9 Gruppen gleichzeitig im anderen Bereich starten. Dies würde sich dann am Nachmittag wiederholen. Die maximale Kapazität dieses Plans beträgt 288 Schützen an zwei Tagen. Ehrgeizig, aber möglich!


Mitarbeiter

Ein solcher Wettkampf bedarf einer grossen Anzahl von Mitarbeitern und es war eine Priorität, den Mitarbeitern zu ermöglichen, ihren Match ebenfalls unter optimalen Bedingungen zu schiessen.

Wir benötigten 50 Mitarbeiter und sie alle würden ihren Wettkampf in zwei halben Tagen absolvieren. Somit mussten alle Mitarbeiter vier Tage lang verfügbar sein, zwei für den Vor-Wettkampf und zwei für den Haupt-Wettkampf. Zusätzlich zu den SOs, die die Übungen leiteten, hatten wir auch den IPOC-Vertreter, die MDs, einen Scoring Officer, einen Verantwortlichen für alle technischen Installationen, die Betreiber des Restaurants, ein medizinisches Team mit einer Amulanz in Bereitschaft sowie eine Gruppe freier SOs, die bei Problemen einspringen konnten.

Ein riesiges Team, um die Veranstaltung möglich zu machen.


Vorbereitung

Die intensive Vorbereitungsarbeit begann im November 2022 und die Arbeitsbelastung wuchs über die Monate hinweg stetig an. Der Höhepunkt war die Kochenarbeit zum Aufbau von 20 Stages und das Bereitmachen des gesamten Schiessplatzes für das grosse Wochenende. Das Organisationskomitee verbrachte unzählige Stunden damit, Stages zu entwerfen, Bahnen auszubaggern, Baumaterial vorzubereiten, Marketingkampagnen durchzuführen, Sponsoren zu akquirieren, mit den Behörden zu koordinieren, dass internationale Schützen ihre Ausrüstung mitbringen können, Speisen und Getränke zu organisieren, Trophäen und Medaillen vorzubereiten, Fragen zu beantworten und vieles mehr.


Schiessen

Nach viel Mühe und Schweiss waren die Stages schliesslich fertig aufgebaut und wurden am Mittwochabend vom IPOC-Vertreter George Varoutsas problemlos abgenommen. Wir waren bereit, alle unsere Mitarbeiter willkommen zu heissen und am Donnerstag mit dem Vor-Wettkampf zu beginnen!


Insgesamt hatten sich 255 Schützen inklusive der Mitarbeiter angemeldet. Die Teilnehmer kamen aus 15 verschiedenen Ländern: Österreich, USA, Schweiz, Estland, Kroatien, Ungarn, Italien, Kenia, Litauen, Polen, Rumänien, Serbien, Slowenien, Thailand und der Türkei. Eine wirklich internationale Meisterschaft!

Fotos: Benjamin Soland


Trotz des straffen Zeitplans und einer schlechten Wettervorhersage für Sonntag konnte der Match fehlerfrei und unter hervorragenden Bedingungen beendet werden. Dank der unermüdlichen und professionellen Arbeit aller Mitarbeiter und dem hervorragenden Sportsgeist der Teilnehmer gab es keine grösseren Verzögerungen, keine Störungen und keine Probleme, die nicht schnell gelöst werden konnten. Ich gratuliere allen Teilnehmern zu einem grossartigen Festival des dynamischen Sportschiessens und der internationaler Freundschaft! Insbesondere gratuliere ich auch unseren Gewinnern und den besten Schweizer Schützen!

Division

Total Wettkämpfer

Rang

Teilnehmer

Land

BUG

4

1

Maurizio Cartolano

IT

3

Michael Heinzl

CH

CCP

25

1

Florin Popescu

RO

4

Andy Pfenninger

CH

CDP

11

1

Thomas Steiger

CH

CO

50

1

Luigi Li

USA

5

Claude Fluck

CH

ESP

51

1

Kristóf Molnár

HU

24

Thomas Wenger

CH

PCC

15

1

Danijel Krnjatic

HR

5

Serge Wimpfheimer

CH

REV

5

1

Gualtiero Longhin

IT

2

Markus Brechbühl

CH

SSP

73

1

Edvardas Mankus

LT

4

Daniel Girardet

CH

Kategorie

Total Wettkämpfer

Rang

Teilnehmer

Land

Lady

14

1

Sabrina Ferrè

IT

6

Silvia Dähler

CH

Senior

77

1

Andrea Gavazzeni

IT

4

Serge Wimpfheimer

CH

Dist. Sr.

11

1

Peter Kressibucher

CH

Nächste Ultra Matches

Das Konzept Ultra Match hat weltweit Beachtung gewonnen. Dieses Jahr stehen zwei weitere Ultra-Matches an:


20.-23. Juli 2023 beim Bamburi Rifle Club in Mombasa, Kenia (20 Stages)

14.-17. Dezember 2023 bei der Tiger Tac Academy in Bangkok, Thailand (22 Stages)


Lassen Sie sich diese tollen Events nicht entgehen, machen Sie mit, die Reise wird sich auf jeden Fall lohnen!


Fazit

Mit dem ersten Ultra Match haben wir definitiv bewiesen, dass in IDPA Matches mit hoher Stage-Anzahl absolut möglich sind. Wir werden dies in diesem Jahr fortsetzen und eine globale Ultra Match-Serie realisieren! Von Wettbewerben wie der IPSC-Weltmeisterschaft sind wir natürlich noch weit entfernt, aber wir haben auf jeden Fall einen grossen Schritt nach vorne gemacht.


Ein besonderer Dank geht noch einmal an alle Mitarbeiter für die geleistete, enorme Arbeit. Nur dadurch konnte diese Veranstaltung zu einem Erfolg werden. Vergessen Sie nicht, dass der riesige Aufwand für einen solchen Match fast ausschliesslich auf freiwilliger Basis und in der Freizeit geleistet wird. Ohne grosse Sponsorengelder, wie sie in den USA vielleicht möglich sind, erwirtschaften solche Events kaum einen Gewinn. Zumindest nicht unter den Umständen hier in Europa. So kann auch nur ein Bruchteil der Arbeit und der Spesen für die Mitarbeiter kompensiert werden.


Bedanken Sie sich gemeinsam mit mir bei unseren Sponsoren, die unsere Bemühungen und unseren Sport unterstützen. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie sie bei Ihrer nächsten Gelegenheit ebenfalls unterstützen!


Abschliessend noch ein Wort zu IDPA selbst. Ich würde mir einige Verbesserungen des Sports und des Verbandes wünschen. Erstens hat sich der Genehmigungsprozess für den Match zu einer Tortur entwickelt, die in diesem Fall zwei Monate des Hin und Hers in Anspruch nahm. Dies könnte vereinfacht und effizienter gestaltet werden. Zweitens haben die vielen Regeländerungen für einige Verwirrung gesorgt und viele Diskussionen über Stage-Design und Stage-Wertung ausgelöst. Manchmal gingen die Diskussionen auf ein absurdes Niveau hinunter. Weniger ist da vielleicht mehr. Drittens mussten bewährte Sicherheitsregeln für Schiessanlagen, die beispielsweise das Sweeping (Mündung auf den eigenen Körper richten) oder die AD/NDs (versehentliche oder fahrlässige Schussabgabe) betrafen, vorübergehend aufgehoben werden, um den Match genehmigt zu kriegen. Ausnahmen zu den 4 universellen Sicherheitsregeln tragen aber kaum dazu bei, dass sich ein Range Officer wohl fühlt. Ich hoffe, dass diese Probleme für kommende Wettbewerbe gelöst werden können.


Mit den besten Grüssen


Andy Pfenninger


Links

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