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  • AutorenbildAndy

PSK - Persönliche Sicherheits-Kontrolle

Aktualisiert: 8. Nov. 2022

Wirklich? Ja, ich wollte eigentlich nicht über die PSK schreiben, aber es erstaunt mich immer wieder, wie viele erfahrene, langjährige Schützen entweder...


- nie von der PSK gehört haben, oder

- die PSK vergessen haben, oder

- sie immer wieder falsch ausführen, oder

- sie unvollständig ausführen, oder

- sie ständig wieder anders machen, oder

- sie nicht dann machen, wann sie nötig ist


Ja und? Was ist das grosse Problem? Macht doch nichts... die PSK ist ja nur die wichtigste und die am häufigsten durchgeführte Manipulation an Schusswaffen. Wenn Sie nun sagen: Hääääh, wovon redet der??, dann sollten Sie weiterlesen. Sie sollten natürlich ohnehin weiterlesen. Aber wenn Sie nicht wissen, wovon ich spreche, dann müssen Sie unbedingt weiterlesen.


Zweck

Der Zweck der PSK besteht darin, sicherzustellen, dass sich die Waffe in dem Ladezustand befindet, den Sie in diesem Moment benötigen. Der Ladezustand kann ungeladen, ungeladen mit eingesetztem, leeren Magazin, unterladen (leeres Patronenlager mit eingesetztem, gefülltem Magazin) oder geladen sein.


Motivation

Ein grundlegender Fehler, den viele Leute machen, ist zu glauben, dass sie den Ladezustand der Schusswaffe kennen.


Zum Beispiel: Ich weiss, dass die Pistole in der Tasche ungeladen ist, da ich sie immer entlade, wenn ich sie dort reintue. Also muss beim Herausnehmen nicht weiter kontrolliert werden, richtig?

Oder: Ich lade immer, bevor ich die Waffe holstere, damit sie schussbereit ist, wenn ich sie brauche. Warum sollte ich da nach dem Ziehen irgendwas überprüfen?


Das ist völlig falsch gedacht. Unfälle, Misserfolge und dergleichen passieren nicht, wenn alles so läuft, wie es sollte. Wir überprüfen die Pistole nicht, weil wir an unseren Gewohnheiten oder unserem Gedächtnis zweifeln, sondern weil Fehler bekanntlich trotz allem passieren und Fehler mit Schusswaffen wirklich schwerwiegende Folgen haben können. Ob Sie annehmen, dass Ihre Waffe ungeladen, oder geladen ist, aber tatsächlich eben doch falsch liegen; beides kann möglicherweise in einer echten Katastrophe für Sie und andere enden.

Also: besser prüfen und später immer wieder prüfen. Wenn Sie schon dabei sind, können Sie es auch gleich richtig machen, das heisst korrekt und vollständig.


Ausführung

Die PSK ist zeimlich einfach:


1) Patronenlager prüfen

2) Magazin prüfen


Der Teufel steckt wie immer im Detail. Während die PSK für alle Arten von Schusswaffen im Grundsatz gleich ist, konzentrieren wir uns im Folgenden auf die Details der PSK mit einer Pistole.


1) Patronenlager:

Ziehen Sie den Schlitten ein wenig zurück, damit Sie das Patronenlager visuell inspizieren können. Wenn sich eine Patrone im Lager befindet, möchten Sie diese nicht unbedingt auswerfen und sie anschliessend am Boden suchen. Sie wollen nur überprüfen, also ziehen Sie den Schlitten nicht zu weit nach hinten.



Wenn Ihre Pistole einen Hammer hat, hilft es, den Hammer mit dem Daumen der schwachen Hand zu spannen, das Patronenlager zu überprüfen, dann den Schlitten vollständig nach vorne gehen zu lassen und anschliessend den Hammer wieder zu entspannen oder die Sicherung zu aktivieren, je nachdem was angemessen ist.

Wenn Sie im Dunkeln sind und Beleuchtung keine Option ist, dann verwenden Sie Ihren Abzugsfinger, um das Patronenlager taktil zu überprüfen.

Nachdem Sie das Patronenlager überprüft haben, schlagen Sie mit dem Handballen Ihrer schwachen Hand auf die Rückseite des Schlittens, um sicherzustellen, dass er vollständig vorne und die Pistole funktionsfähig ist. Wenn der Schlitten nicht vollständig vorne ist, feuert die Pistole möglicherweise später nicht wenn Sie es brauchen.



2) Magazin:

Entnehmen Sie das Magazin und prüfen Sie, ob es leer, teilweise voll oder ganz voll ist. Die meisten Magazine bieten eine Möglichkeit zu sehen, wie viele Patronen eingefüllt sind. Wenn Ihr Magazin so etwas nicht bietet oder Sie im Dunkeln operieren müssen, drücken Sie einfach auf die oberste Patrone, um die Spannung der Magazinfeder zu fühlen. So haben Sie eine ungefähre Vorstellung wieviele Patronen im Magazin sind.



Wenn Sie Ihre Waffe ungeladen und ohne eingesetztes Magazin benötigen, dann stecken Sie einfach den Daumen ihrer schwachen Hand in den Magazinschacht. So haben sie eine positive, taktile Prüfung.



Wenn Sie weitere Magazine mitführen, dann lohnt es sich natürlich, diese ebenfalls alle zu überprüfen.


Wann soll man die PSK machen

Machen Sie die PSK immer, wenn Sie:

- eine Waffe aufnehmen

- eine Waffe ablegen

- vor Übergabe einer Waffe

- nach Übernahme einer Waffe

- vor dem Holstern einer Waffe


Falls Sie Zeit haben und die Situation es erlaubt, dann machen Sie eine PSK:

- nach dem Ziehen einer Waffe

- vor einem möglichen Einsatz der Waffe

- nach einem Einsatz der Waffe


Fazit

Am Anfang dieses Artikels habe ich gesagt, dass die PSK die wichtigste Manipulation an einer Schusswaffe ist. Es ist ziemlich wichtig, sicherzustellen, dass der Ladezustand einer Schusswaffe dem entspricht, was Sie in diesem Moment benötigen, finden Sie nicht auch? Gehen Sie nicht einfach von einer Annahme aus. Und übrigens: natürlich behandeln wir jede Waffe immer als geladen, ganz egal, ob wir sie gerade überprüft haben oder nicht.


Ich sagte auch, dass die PSK die am häufigsten durchgeführte Manipulation an einer Schusswaffe ist. Wenn Sie die PSK eine Milliarde Mal zu oft machen – die Waffe war in dem Ladezustand, den Sie angenommen haben – ist das kein Problem.

Aber wenn Sie es nur ein einziges Mal versäumen, die PSK zu machen, wenn sie nötig gewesen wäre - das heisst, die Waffe war eben nicht in dem Ladezustand, den Sie angenommen haben -, dann kann dies viele Tränen und Bedauern zur Folge haben, oder noch schlimmer.


Also, machen Sie die PSK! Und zwar korrekt und vollständig. Es ist keine Zeitverschwendung, und es lässt Sie auch nicht unsicher aussehen. Nein, es zeigt, dass Sie den Umgang mit Schusswaffen ernst nehmen, dass Sie wissen, was Sie tun, und es lässt Sie professionell aussehen. Und ganz nebenbei, die PSK kann Sie davor bewahren, dass es Ihnen hinterher sehr, sehr leid tut, wenn Sie überhaupt noch irgendetwas fühlen können.


Ich hoffe wirklich, dass sich in Zukunft weniger Schützen fragen, wovon ich spreche, wenn ich sie bitte, eine PSK an ihrer Waffe zu machen!



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